Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen
Menü

Konstanz statt Zufall? Ein ehrlicher Blick auf ältere Eureka-Modelle

Es ist mal wieder soweit: Frischer Wind in der Eureka-Mignon-Welt - ein guter Anlass, den Blick zunächst auf die bisherigen Modelle und ihre Stolpersteine zu richten. Die meisten älteren Eureka-Mühlen arbeiten nach dem Grind-by-Time Prinzip: Für Single oder Double stellt man die Sekunden - also die Mahlzeit - und den Mahlgrad ein, startet den Bezug - und hofft, dass am Ende die angepeilten 18 Gramm im Siebträger landen. In der Praxis führt das jedoch häufig zu einem mühsamen Trial-and-Error: Das Alter der Bohnen oder auch die Umgebungstemperatur verändern die Auswurfmenge öfter, als uns lieb ist - mal ist es zu wenig, mal zu viel, und der Workflow gerät ins Stocken. 

Was bedeutet das konkret? Wir müssen die Mühle erneut umstellen. Das Problem liegt auf der Hand: Nehmen wir an, wir erreichen in 10 Sekunden tatsächlich die gewünschten 18 Gramm, der Mahlgrad ist uns jedoch noch zu grob. Also stellen wir ihn folgerichtig feiner. Je feiner der Mahlgrad, desto länger braucht die Mühle allerdings beim Mahlen - in unseren 10 Sekunden schafft sie die 18 Gramm also nicht mehr. Die Folge: Sekunden nach oben korrigieren, erneut mahlen, wieder nachwiegen und nachjustieren, bis das Ergebnis passt. Für uns bedeutet das im schlimmsten Fall einige Testshots, sowie Bohnen- und Zeitverlust. 

Genau aus dieser Erfahrung heraus wirkt die Eureka Mignon Libra als nächste Entwicklungsstufe spannend. Ohne hier vorzugreifen: Im Folgenden schauen wir uns an, weshalb die bisherigen Ansätze an Grenzen stoßen und warum die neuen Modelle so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. 

Eureka-Mignon-Libra-Grind-by-weight

Warum die Mignon Libra aus der Reihe tanzt 

Starten wir doch gleich mit der ersten im Bunde: der "Eureka Mignon Libra". Als erste Mignon mit integrierter Waage bricht sie bewusst mit der bisherigen Logik - nicht mehr die Zeit bestimmt die Menge, sondern das eingestellte Zielgewicht. Heißt in der Praxis: Du startest den Mahlvorgang und die Libra stoppt automatisch, sobald die gewünschte Grammzahl erreicht ist. 

Beim Testen kommt uns die Libra sehr vertraut vor, denn im Kern ist die Libra eine aufgemotzte Specialita. Sie nutzt die gleichen 55mm Mahlscheiben, liegt bei Lautstärke und Totraum auf ähnlichem Niveau und bleibt damit der Mignon-DNA treu. Spürbar anders - und deutlich besser gelöst - ist das Mahlgradrädchen: Anstelle des kleinen, oft kritisierten Drehrädchens der Specialita und ihren Vorgängern sitzt hier die größere, übersichtlichere Variante aus der Mignon XL. Auch von der Größe her gleicht die Libra der Mignon XL und wächst somit ein wenig über die Specialita hinaus ( Genauere Abmessungen findet ihr natürlich in unserer Artikelbeschreibung ). 

So viel zum Äußeren. Entscheidend ist ja die Funktion. Die Waage lässt sich kalibrieren und arbeitet laut vielen Testberichten sehr zuverlässig - inklusive einer cleveren "Nachwurf-Logik". Trotz fest verbautem Dosierring fliegt bei der Libra ( und auch anderen Eureka-Modellen ) gerne mal was am Siebträger vorbei. Die Libra kompensiert das automatisch und wirft nach dem eigentlichen Mahlvorgang in stoßweise Kaffeepulver nach, bis das Zielgewicht wirklich passt. Abgerundet wird das Ganze von einer vielseitig einstellbaren Siebträgerhalterung, damit wirklich jeder Siebträger sicher sitzt. 

Grind-by-weight mit der All Purpose zum Bestpreis

Und jetzt zur "All Purpose" - dem wohl spannendsten Neuzugang für Home-Baristas: Eureka kombiniert hier erstmals Grind-by-weight mit 65mm Mahlscheiben und ruft dafür einen geradezu frechen Einstiegspreis auf. Während vergleichbare Setups bei anderen Marken selten unter 1000€ zu finden sind, startet die All Purpose in schwarz bei 689€ - also nur rund 90€ teurer als die Libra, welche wohlgemerkt ohne die großen Mahlscheiben kommt. 

Der Hopper erinnert an Single-Dose-Designs und fasst etwa 350g, statt der üblichen 300g. Sehr auffällig ist das neue, große Mahlgrad-Rädchen: ungefähr so stattlich wie das kürzlich erschienene King-Size-Drehrad, aber mit cleveren Extras - so zählt es etwa die Umdrehungen mit, was reproduzierbare Einstellungen deutlich einfacher macht, gerade wenn du zwischen Rezepten variierst. Im Karton liegt außerdem ein Auffangbehälter, ideal für Pour-Over & Co., denn de All Purpose verspricht, Filterkaffee genauso sauber zu mahlen wie feinen Espresso. Beim Totraum hat Eureka sichtbar nachgebessert; gegenüber dem Vorgänger und vielen Konkurrenten ist das ein Plus. 

Ein fairer Hinweis bleibt allerdings: Der Sprung von Filter zu Espresso ( und zurück ) ist möglich, aber mühsam - das Rad muss weit gedreht werden, und ein paar Bohnen fallen als "Wechselopfer" an. Wer also täglich spontan switches will, wird nicht restlos glücklich. Alle anderen Kunden bekommen eine durchdachte, starke Allround-Mühle mit großem Scheibendurchmesser, modernem Workflow und einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das in dieser Klasse schwer zu schlagen ist. 

Eureka-Mignon-Libra-All-Purpose-Grind-by-Weight

Vergleich: Eureka Mignon Libra vs. Eureka Mignon Libra 65 All Purpose


Kriterium Eureka Mignon Libra (Espresso) Eureka Mignon Libra 65 All Purpose
Einsatzbereich Fokus Espresso (GBW-Mahlung direkt in den Siebträger) Espresso und Filter (All-Purpose, GBW)
Mahlscheiben 55 mm, flache Stahlscheiben, Diamond Inside 65 mm, flache All-Purpose-Scheiben
Lautstärke-Features Silent Technology Silent Technology
Gabel / Auswurf Verstellbare Hands-Free-Gabel für Siebträger Werkzeuglos höhenverstellbare Gabel; passend für Siebträger und Becher (All-Purpose Cup)
Bohnenbehälter ca. 300 g ca. 350 g
Abmessungen (HxBxT) ca. 43 × 12,4 × 19,2 cm ca. 39 × 12,4 × 19,2 cm
Gewicht ca. 5,6 kg ca. 6,5 kg
Für wen? Heimbaristas mit Espresso-Fokus Nutzer, die zwischen Espresso und Filter wechseln
::contentReference[oaicite:0]{index=0}


FAQ - häufig gefragt

Ja. Beide decken grobe bis feine Mahlgrade ab; besonders die All Purpose ist als Allrounder gedacht und bringt einen Auffangbehälter für Mahlgut mit
Verfehlt ein wenig Mahlgut beim Mahlen den Siebträger, ergänzt die Mühle nach dem Stopp kurze Impulse, bis das Zielgewicht exakt erreicht ist
Kalibrieren ist prinzipiell nicht nötig, solange die Mühle ordnungsgemäß funktioniert. Sie gleicht Unterschiede (z.B. das Siebträgergewicht ) selbstständig aus. Im Fall der Fälle lassen wir dir gerne ein Anleitungsvideo zukommen
frontend.navigation.page