Espressomühlen im Vergleich - elektrische Kaffeemühlen um 750€ im Test

Espressomühlen im Vergleich - elektrische Kaffeemühlen um 750€ im Test

Um das volle Aroma aus dem Kaffee deiner Wahl heraus zu holen, raten wir immer zuerst zu einer guten Mühle. Denn als reine Hardware hat die Mühle nach der Bohne den größten direkten Einfluss auf den Geschmack deines Kaffees bzw. Espressos. Wir von Espressissimo stellen euch in mehreren Beiträgen verschiedene Mühlen einer jeweiligen Preiskategorie vor und vergleichen diese kurz miteinander um die Unterschiede darzustellen. Heute geht es um On-Demand Espressomühlen um circa 750€ und damit bewegen wir uns im Premium Segment für den Hausgebrauch oder dem Einstieg in die Kleingastro. On-Demand Mühle? Was ist das nun schon wieder?

Als On-Demand Mühlen bezeichnet man Mühlen die über einen Bohnentrichter bzw. Bohnenbehälter (Hopper) verfügen und einzelne Portionen Kaffee mahlen. Dies ist die heute geläufigste Art an Mühlen und auch eben die, die man in Bars oder Cafés antrifft.

Alternativen zur On-Demand Mühle sind die früher bekannten Dosiermühlen, die eine größere Menge an Kaffee vormahlen und anschließend über einen Dosierer die jeweilige Menge ausgegeben. Durch diese Vormahlung wird der Kaffee natürlich alt und verliert wichtige Aromastoffe. Dies ist auch der Hauptgrund, warum sich hier die On-Demand Mühle durchgesetzt hat. Als dritte Variante gibt es heutzutage noch das moderne, jedoch zeitintensivere Einzeldosieren, das besser als Single Dosing bekannt ist.

Hier unsere drei On-Demand-Kaffeemühlen für 750 Euro Kandidaten für Espresso:

Rocket Giannino

Bei der Rocket Giannino Espressomühle handelt es sich um das neueste Modell der Mailänder Manufaktur Rocket. Hergestellt wird diese jedoch bei Macap, in der Nähe von Venedig. Markantestes Detail dafür sind die patentierten 55 mm Mahlscheiben, die rückseitig ohne die bekannten Schraubenlöcher montiert werden. Dadurch schafft man natürlich deutlich mehr Mahlfläche und schafft beste Voraussetzungen um möglichst gleichmäßiges Mahlgut zu erhalten.

Mit 16,2x40x24,6 cm und 7,5 Kilogramm bietet sie eine kompakte Größe und ein ordentliches Gewicht. Der komplette Körper besteht aus Aluminium und fässt sich wertig an. Der Motor ist mit 390 Watt relativ großzügig bemessen und schafft es vorallem dank der patentierten Scheiben, circa 2 Gramm pro Sekunde zu mahlen. Aufgrund der etwas geringeren Mahlgeschwindigkeit und dem 320 Gramm fassenden Bohnenbehälter ist die Mühle eher dem Premiumsegment für den Privatgebrauch zuzuordnen.

Die Bedienung ist per Touchscreen bedienbar und reagiert nun auch flott und zuverlässig. Die Aktivierung der Mahlung ist über den Siebträger oder den Touchscreen möglich. Das Menü bietet drei Mahlungszeiten sowie die Möglichkeit der manuellen Mahlung. Die Einstellung des Mahlgrades ist simpel und genauestens über das oben angebrachte Einstellrad aus Aluminium möglich. Mit circa 0,2 Gramm Schwankung, ist sie relativ genau von Mahlung zu Mahlung und bietet somit die nötige Konstanz.

Auch geschmacklich kann sie durchaus überzeugen. Sie bietet sehr ausgewogene und dichte Espressi. Die Wartung bzw. Säuberung der Mahlscheiben ist wie gewohnt mit Schraubendreher einfach und schnell zu bewerkstelligen. Für uns eine sehr gelungene Espressomühle die wir hauptsächlich im Premium Heimsegment sehen und durchaus empfehlen können.

Eureka Helios 65 Espressomühle

Mit der Eureka Helios 65 Reihe bietet Eureka für jede Preiskategorie eine auch  für die Gastronomie geeignete Espressomühle.Entsprechend schnell mahlt sie auch mit beachtlichen vier Gramm pro Sekunde, was von Eureka als "High Speed Mahlen" bezeichnet wird. Die Geschwindigkeit ist durchaus beachtlich für die 65 mm großen Mahlscheiben. Der Touchscreen ist wie von Eureka zu erwarten, simpel zu bedienen und bietet drei einstellbare Mahlzeiten sowie die manuelle Mahlung und bietet vielseitige Einstellungsmöglichkeiten. Die Aktivierung ist über den Display und Siebträger simultan möglich oder einzeln einzustellen. Highlights wie beispielsweise der beleuchtete und verstellbare Auslauf oder einstellbare Zeiten auf fünfhundertstel Sekunden machen die Eureka Helios 65 Kaffeemühle zu einer absoluten gastrofähigen Mühle.

Mit ihren 22x60x25 cm ist sie schlank und hoch. Die Höhe kommt hauptsächlich auch durch den großen 1200 Gramm Bohnenbehälter zustande. Mit gewaltigen 12 Kilogramm bringt sie auch beeindruckend viel Gewicht in der Klasse auf die Waage. Der 280 Watt Motor beschleunigt die Scheiben auf 1400 U/min.

Der Mahlgrad lässt sich einfach über das Eureka typische Einstellrad und der patentieren 4 Punkt Aufhängung einstellen. Geschmacklich ist es klassisch und sehr ausgewogen und ausbalanciert. Eureka bietet als Upgrade auch Red Speed und Diamond Inside Mahlscheiben für die Mühle an. Diese Versprechen neben ihrer äußerst langen Standzeit (zwischen 1300 und 1600 Kg) auch ein jeweilig anderes Geschmacksprofil. Die verbauten Standard Scheiben sind für circa 700 Kilogramm ausgelegt.

Die Reinigung geht Mithilfe eines Schraubendrehers sehr einfach und schnell. Lediglich den Bohnenbehälter abnehmen und die eine einzige Schraube in der oberen Abdeckung lösen. Darunter anschließend die drei darunter liegenden Schrauben lösen und schon kann man die Scheiben und die Zwischenräume säubern. Ein Wechseln der Scheiben wäre anschließend ebenfalls sehr einfach selbst möglich, da jede der beiden Scheiben lediglich mit drei Schrauben fixiert ist. Löst man diese kann man die Scheiben schließlich abnehmen und tauschen.

Das geht alles wirklich einfach und fix und wird daher von Eureka als "High Speed Wartung" bezeichnet. In unseren Augen eine großartige Mühle die ihre Stärken hauptsächlich in der Gastro oder einem Büro bzw. Catering ausspielen kann.

Macap MI 40 Touch

Die ditte Mühle in unserem Kurzvergleich kommt aus der bereits erwähnten Manufaktur in der Nähe von Venedig. Unsere dritte Mühle ist die Macap MI40 Touch. Sie gehört zu der neuesten Generation der Macap Mühlen und ist wie an manchen Deatails zu bemerken auch gut für die Gastronomie geeignet.
Sie ist mit 19,4x56x31 cm und einem Gewicht von knappen 9 Kilogramm angenehm schmal bemessen. Der Bohnenbehälter hat ein Volumen von circa 1200 Gramm Kaffeebohnen. Ihre 65 mm Scheiben werden durch den äußerst großzügig bemessenen 480 Watt Motor auf maximal 1680 U/min beschleunigt.

Der 3,5 Zoll große Touchscreen reagiert äußerst flott und bietet eine Vielfalt an möglichen Einstellungen. Sie bietet unter anderem auch vier belegbare Mahlzeiten und zusätzlich die Möglichkeit zur manuellen Mahlung. Highlights wie der beleuchtete Auswurf sowie die fünf stufig einstellbare Kühlung, um auch zu Hauptzeiten in einem Café das Mahlgut kühl zu halten, stechen hervor und zeigen dass sie ihren Einsatzort durchaus in der Gastro finden kann. Mit 2,6-3,3 Gramm pro Sekunde mahlt sie ein Stück schneller als die Rocket Giannino, kommt jedoch nicht ganz an die enorme Geschwindigkeit der Eureka heran.

Die Säuberung der Mahlscheiben ist ähnlich einfach und schnell zu erledigen wie bei der Konkurrenz. Geschmacklich überzeugt die Macap mit einem typisch italienischem dichten Ergebnis in der Tasse, deren Geschmack sich ebenfalls zeigen lassen kann. Unserer Meinung nach eine tolle moderne Mühle aus dem Hause Macap, die in der Kleingastro sowie Büroräumen ihre Stärken zeigt und durchaus die Gäste sowie die Bediener überzeugen kann.

Hier die drei Mühlen in einem kurzen Überblick:

Somit kommen wir nun bereits zum Ende des vorerst letzten Teils der kurzen Kaffeemühlentests bzw. der kurzen Vergleiche ausgewählter Modelle eines jeweiligen Preissegments im Bereich der On Demand Espressomühlen.. Wir hoffen mit den drei Mühlen, drei interessante Modelle gewählt und diese in der Kürze auch best möglich miteinander verglichen zu haben. Bei offenen Fragen oder einer kurzen Beratung freuen wir uns auf eure Fragen. Bis zum nächsten Beitrag, Vergleich oder Test in unserem Blog.

Stay Caffeinated!

Euer Espressissimo Team